Gute Rente braucht bezahlbaren Wohnraum!

Die öffentliche Finanzierung unserer Altersvorsorge steht an einem kritischen Wendepunkt. Während Politik und Finanzmärkte verstärkt auf kapitalgedeckte Systeme setzen, zeigt sich immer deutlicher, wie sehr dies zu sozialen Widersprüchen führt.

Wenn unsere Altersvorsorge ausgerechnet durch Renditen auf Märkten finanziert wird, die grundlegende Lebensbereiche wie Wohnen oder Energie betreffen, untergräbt das langfristig soziale Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir von Öf.Fi setzen uns dafür ein, diese Widersprüche sichtbar zu machen und Alternativen zur marktbasierten Rentenpolitik zu entwickeln.

Wohnen als Belastung im Alter

Wenn unsere Rente von den Gewinnen aus Investitionen abhängt – wie etwa den Investitionen von Pensionsfonds in Wohnungsunternehmen wie Vonovia – entsteht ein Interessenkonflikt. Da höhere Mieten höhere finanzielle Erträge bedeuten, wird es schwieriger, sich gesellschaftlich politisch zu organisieren, wenn die künftige finanzielle Sicherheit vieler Menschen direkt mit der Rentabilität dieser Investitionen verknüpft ist.

Rentenpolitik braucht einen neuen Fokus

Angesichts des demografischen Wandels wird die Rentenfrage in Deutschland zu einer immer wichtigeren politischen Herausforderung. Eine zukunftsfähige Rentenpolitik darf sich nicht allein auf die Höhe der Auszahlungen konzentrieren, sondern muss auch die reale Kaufkraft im Alter sichern. Es reicht nicht, auf möglichst hohe Renditen aus Investitionen zu setzen – entscheidend ist, dass die Altersvorsorge den tatsächlichen Bedürfnissen heutiger und zukünftiger Generationen gerecht wird.

Rendite auf Kosten der Generationengerechtigkeit

Es ist widersinnig, wenn finanzielle Erträge auf Kosten sowohl der heutigen als auch der künftigen Rentner erzielt werden. Solche Renditemodelle mindern nicht nur die Kaufkraft der aktuellen Renten, sondern belasten auch die finanzielle Stabilität der Erwerbstätigen von heute – also der Rentner von morgen. Jung und Alt sind gleichermaßen von der Wohnungsnot und einer gleichzeitigen Rentenfinanzierung betroffen, die auf Markterträge angewiesen ist.

Wohnen, Pflege und Energiewende gehören in öffentliche Hand

Die Regierung muss deutlich entschlossener handeln, um im Rahmen ihrer Rentenpolitik den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum und qualitativ guter Altenpflege zu verbessern. Eine Wohlfahrtspolitik, die sich zunehmend an den Renditeerwartungen des Marktes orientiert, erschwert den Menschen ein gutes Leben im Alter. Auch bei der Energiewende sehen wir ein Problem: Wenn Pensionsfonds vorrangig investieren, um daraus Profite für künftige Rentner zu ziehen, gefährdet das eine sozial gerechte und gemeinwohlorientierte Transformation.

Wir fordern eine grundlegende Neuausrichtung der Rentenfinanzierung: Statt auf marktbasierte Renditemodelle zu setzen, muss die öffentliche Hand stärker in soziale Infrastruktur investieren – insbesondere in bezahlbaren Wohnraum, Pflege und eine nachhaltige Energiewende.

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